DIE LEGENDÄRE ARVA

DIE LEGENDÄRE ARVA

Am 28. Februar jährt sich der 20. Todestag der außergewöhnlichen Rennstute ARVA (Scottish Rifle – Arnika). Die 1985 im tschechischen Napajedla geborene Fuchsstute war der größte Star des Rennstalls Topoľčianky und wurde von Trainer František Vítko vorbereitet.

Während ihrer Karriere startete sie in 12 Rennen, von denen sie 10 gewann und zwei Mal den zweiten Platz belegte. Im Alter von drei Jahren triumphierte sie in vier klassischen Rennen – der Großen Frühlingspreis, dem Tschechoslowakischen Derby, den Oaks und dem Saint Legér – und gewann damit die Dreifache Krone.

Arva verdiente während ihrer Rennkarriere 685.000 slowakische Kronen sowie 100.000 polnische Złoty. Die Dreijährige triumphierte in vier klassischen Rennen: den Grand Prix, das Derby, die Oaks und das Saint Leger. Nach der Engländerin Formosa (Buccaneer - Eller) im Jahr 1868, Spectre (Persimmon - Ornament) im Jahr 1902 und der tschechischen Stute Bosna (City - Berounka) im Jahr 1949 wurde sie das vierte Pferd in der Geschichte des Welt-Turfs, das vier klassische Rennen gewann.

Doch keine dieser Stuten konnte, anders als Arva, die Dreifache Krone erringen, da ihnen jeweils ein klassischer Sieg – im Großen Frühlingspreis, dem Derby oder dem Saint Legér – fehlte. In der gesamten tschechoslowakischen Turf-Geschichte hatten vor ihr nur drei Pferde die Dreifache Krone gewonnen: d.J. 1947 Panoš (Abendfrieden – Paliphae), d.J. 1951 Symbol (Gradivo – Sydney) und d.J. 1956 Blyskač (City – Bledule).

Ihr wohl bedeutendster Sieg in ihrer Karriere gelang Arva am 26. Juni 1988 auf der Rennbahn Velká Chuchle in Prag, wo das Tschechoslowakische Derby ausgetragen wurde. Vor dem Rennen gab es eine überraschende Wendung: Ständiger Jockey von Arva Vlastimil Smolík entschied sich, im Derby für das „blaue Band“  auf den Napajedla-Hengst Latén (Mehari – Latina) zu setzen. Der Platz auf dem Rücken der Topolčianky Fuchsstutte blieb leer. In Topoľčianky herrschte nach dieser Nachricht große Aufregung, die jedoch nur von kurzer Dauer war. Kurzfristig konnte aus Wien der englische Jockey William Lord verpflichtet werden, sich in den Sattel von Arva zu setzen.

Im Rennen gingen 16 Pferde an den Start – Arva mit der Nummer 13, Latén mit der Nummer 14... Das Rennen war turbulent und von zwei schweren Kollisionen geprägt, doch der erfahrene William Lord bewahrte Ruhe. Er hielt Arva bis zur Zielgeraden im hinteren Feld, weit hinter dem Favoriten Latén. Dann aber beschleunigte Arva – passierte ein Pferd nach dem anderen und überholte kurz vor dem Ziel auch Latén.

Mit diesem Triumph wurde Arva die letzte Gewinnerin der tschechoslowakischen Dreifachen Krone und erhielt zudem den Titel „Pferd des Jahres 1988“. Anschließend wechselte sie in die Zucht, wo sie ebenfalls Erfolge erzielte. Ihr Sohn Arvan (von Surumu) gewann 1994 mit dem irischen Jockey John Reid im Sattel das 2. Slowakische Derby in Bratislava. Ihre Tochter Asuma (ebenfalls von Surumu) brachte 11 Nachkommen hervor, von denen drei im Blacktype-Rennen gewannen und vier weitere sich platzierten.

Historische Momente mit Arva:

  • Arvas Siegeslauf im Tschechoslowakischen Derby 1988
  • Arva mit Jockey Vlastimil Smolík nach einem ihrer Siege im klassischen Rennen im Jahre 1988
  • Arva mit Jockey William Lord im Sattel nach dem Sieg im Tschechoslowakischen Derby im Jahre 1988


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